Spielepublisher Activision sitzt mit seiner "Call of Duty"-Reihe bekanntlich auf einer Goldmine. Das einzige Problem: man kann die Gamer für das Spiel nur ein Mal zur Kasse bitten. Danach werden mit Map-Packs zwar immer noch ein paar Milliönchen verdient. Aber wie schön wäre es, wenn die "Call of Duty"-Zocker gleich eine Monatsgebühr abdrücken würden? "Sehr schön!", denkt vermutlich Activision - und wird von Finanzanalysten immer mehr unter Druck gesetzt, das auch zu tun. Insbesondere Analyst Michael Pachter von Wedbush-Morgan ruft bereits seit 2010 nach Gebühren für den Multiplayer. 2011, sagt er nun, wird Activision dem Drängen der Analysten und Anteilseigner endlich folgen und zumindest Pläne für ein Gebührenmodell offenlegen.
Was da genau auf die "Call of Duty"-Spieler zukommen könnte, ist noch völlig unklar. Activision und Infinity Ward haben zumindest in der Vergangenheit jedoch beteuert, die grundlegende Mehrspieler-Ausstattung des Spiels würde auf jeden Fall kostenfrei bleiben. Viele in der Spieleindustrie erwarten daher, dass Activision eine deutlich erweiterte Mehrspieler-Welt einführen wird, welche "Call of Duty" zu einer Art MMOG ausbaut und für die dann eine monatliche Gebühr fällig wird. Schnellere Server, im Preis enthaltete Map-Packs, erweiterte Statistiken und neue Spielmodi könnten dazu herhalten, die Millionen von Fans zum Zahlen zu motivieren.
Der Grund, warum Activision und die berühmt-berüchtigten "Shareholder" so sehr darauf aus sind, "Call of Duty"-Spieler zusätzlich abzuschöpfen liegt nicht allein in ihrer Masse begründet. Die "Call of Duty"-Spiele sind auch echte Zeitfresser erster Kajüte. Erst vergangene Woche meldete Activision, die über 20 Millionen Spieler von "Black Ops" hätten bereits mehr als 600 Millionen Mann-Stunden im Onlinemodus verbracht. Das Verhältnis zwischen dem Spielepreis und der Spielzeit, die ein Käufer von "Black Ops" erhält gilt als so niedrig wie bei fast keinem anderen Spiel. Während die Spieler aber Dutzende Stunden im Multiplayer verbringen, kaufen sie keine anderen Spiele - auch nicht von Activision. Der Hersteller steht daher unter Druck einen Weg zu finden, zusätzlich von dem massiven Interesse an seinem Spiel zu profitieren.
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